Bayernliga Süd: „Enorm bittere Gegentore“ besiegeln Pleite

 
Die Nördlinger (mit Patrick Högg, Nr. 7) wehrten sich vergeblich gegen die Gäste aus Landsberg. Foto: Dieter Mack

 

29.09.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Die Rieser zeigen nach 0:3-Rückstand gegen den TSV Landsberg Moral, doch die Aufholjagd kommt zu spät. Die Schlussphase nötigt den Gästetrainer zur Video-Analyse.

Bereits zweimal in dieser Fußball-Bayernligasaison endeten Spiele des TSV Nördlingen nach einem 3:0 beziehungsweise 0:3-Stand noch 3:3. Beim jüngsten Heimspiel gegen den TSV Landsberg stand es nun ebenfalls bereits 0:3, ehe zwei Tore von Alexander Schröter zum 2:3-Endstand führten. Damit war vor 420 Zuschauerinnen und Zuschauern die erste Heimniederlage der Rieser besiegelt.

Nördlingens Trainer Daniel Kerscher nahm gegenüber den Vorwochen-2:2 gegen den SV Kirchanschöring zwei Änderungen in der Startelf vor: Anstatt Alexander Schröter und Jakob Mayer spielten Patrick Högg und Jan Reicherzer von Beginn an. Die Ersatzbänke waren gut bestückt: Bei den Gästen standen zehn Spieler auf der Liste, bei den Riesern immerhin auch acht Akteure. Schon nach drei Minuten setzten die Gäste ihre erste Duftmarke, als Maximilian Berwein am kurzen Eck vorbeischoss. Die erste Großchance der Gastgeber ließ auch nicht lange auf sich warten: Reicherzers Schuss klärte Kapitän Maximilian Holdenrieder auf der Linie. Auf der anderen Seite legte Högg unfreiwillig in den Lauf von Berwein, doch Torwart Daniel Martin hielt dessen Flachschuss sicher.

Ab der zwölften Minute war Berwein auch der Kapitän der ganz in Schwarz gekleideten Landsberger, weil Holdenrieder verletzt ausschied. Ein Freistoß von Högg in die Mauer mit Nachschuss über das Tor war für lange Zeit die einzige Offensivaktion der Grünhemden. Nacheinander holten sich Bernd Rathgeber (19.), Johannes Fiedler (22.) und Nico Schmidt (30.) wegen Fouls die Gelbe Karte ab.

Nach einer halben Stunde schien das 0:1 fällig, als Berwein auf Benito Alisanovic spielte, der jedoch völlig frei vorbei zielte. In der 32. Minute war es dann aber passiert: Maximilian Seemüller spielte einen klasse Ball auf Daniele Sgodzaj, der freistehend mit einem Flachschuss sein viertes Saisontor erzielte. Mit dem 0:1 begann die beste Phase der Heimelf. Bei Reicherzers Kopfball nach einer Ecke tauchte Torwart Leopold Leimeister erfolgreich nach unten (35.). Dann stand Johannes Fiedler acht Meter vor dem Tor, brachte das Leder aber nicht richtig unter Kontrolle (40.). Fiedler leitete auch zwei weitere Ausgleichschancen ein, doch der Ball ging jedes Mal am Tor vorbei. Die letzte Chance der ersten Hälfte hatte Simon Gruber, dessen Kopfball genau auf Torwart Leimeister kam.

Verloren wurde das Spiel durch einen Doppelschlag der Lechstädter anfangs der zweiten Hälfte. Dem 0:2 ging ein Ballverlust auf Höhe der Mittellinie voraus. Lukas Bettrich schnappte sich die Kugel und konnte bis zum finalen Abspiel auf Torschütze Seemüller ungehindert durch die Nördlinger Spielhälfte laufen (49.). Zwei Minuten später fiel das 0:3. Diesmal bereitete Seemüller vor und Benedikt Auburger brauchte nur noch das Tor zu treffen.

Bei beiden Toren lief der Ball ohne sichtbare Gegenwehr wie am Schnürchen. Zwischen diesen beiden Toren hatte Gruber noch einen Abschluss, doch Auburger verhinderte in höchster Not das 1:2. Das Spiel schien entschieden, auch wenn sich die Gastgeber weitere Chancen erspielten. So verfehlte Gruber eine Fiedler-Flanke nur knapp (60.), Mario Szabo verlängerte eine Freistoßflanke von Schüler, doch Torwart Leimeister war auf dem Posten (67.).

Weitere Möglichkeiten hatten Gruber, dem Torwart Leimester den Ball vom Fuß nahm (80,) und der eingewechselte Hakki Yildiz kam aus elf Metern zum Abschluss, brachte aber keine Power hinter den Schuss (83.). Das 1:3 fiel erst in der ersten Minute der Nachspielzeit: Gruber nahm Sgodzaj den Ball ab und seine Flanke köpfte Schröter ein. Es war sein erstes Tor seit dem vierten Spieltag. Drei Minuten später fiel sogar noch das 2:3 durch Schröter, als die Landsberger den Ball trotz mehrfacher Versuche nicht aus der Gefahrenzone brachten.

Schiedsrichter Fridolin Hiefner, TSV Finning, Gruppe Ammersee, pfiff danach ein letztes Mal. Er hatte neun Gelbe Karten verteilt (sechs gegen Nördlingen und drei gegen Landsberg).

Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: „Eine vermeidbare Niederlage gegen den Tabellenzweiten. Unser Ziel war es, die spielstarken Landsberger zu langen Bällen zu zwingen, was uns sehr gut gelungen ist. Das 1:0 fällt aus dem Nichts, hätten aber noch vor der Halbzeit durch gute Gelegenheiten ausgleichen können. Die beiden Gegentore direkt nach der Halbzeit waren dann natürlich enorm bitter. Trotzdem hatten wir noch gute Chancen, um ranzukommen, das 3:2 fiel dann aber zu spät.“

Christoph Rech, Sportlicher Leiter und Cheftrainer des TSV Landsberg: „Trotz der zwei unnötigen Gegentore bin ich der Meinung, dass es ein verdienter Sieg war. Meine Jungs verstehen jetzt, was sie können, wenn sie das umsetzen, was wir umsetzen wollen. Die ersten 15 bis 20 Minuten der zweiten Halbzeit sahen von unserer Seite gut aus. Wir haben zum Schluss kurzzeitig den Faden verloren. Die Schlussphase gehört zur Qualität der Nördlinger Mannschaft, die nie aufsteckt. Ein Treffer kann da ein Spiel zum Kippen bringen. Die Gastgeber waren während des gesamten Spiels gefährlich. Die letzten fünf Minuten werden wir uns nochmal auf Video anschauen.“

TSV Nördlingen: Martin; Fiedler (ab 67. Mielich), Schmidt, Szabo, Schüler, Bosch (ab 57. Schmid), Rathgeber (ab 56. Reichert), Högg (ab 46. Schröter), Gruber, Taglieber, Reicherzer (ab 82. Yildiz)

TSV Landsberg: Leimeister; Fippl, Bettrich, Henn (ab 65. Reich), Holdenrieder (ab 12. Pittrich), Sgodzaj, Abazi (ab 72. Ruprecht), Berwein (ab 64. Schäffler), Seemüller (ab 82. Ibrahim), Alisanovic, Auburger

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