Bayernliga Süd: Der TSV stürmt zum Klassenerhalt

 
Stürmer Simon Gruber traf dreifach beim 6:2-Heimsieg des TSV Nördlingen über den VfR Garching. Foto: Dieter Mack
 

15. Mai 2023
Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Mit dem 6:2 gegen Garching sichert sich Nördlingen den Verbleib in der Bayernliga. Zwischendurch müssen die Rieser zittern, doch dann macht Gruber mit seinem dritten Tor alles klar.

Der TSV Nördlingen hat vor 310 Zuschauerinnen und Zuschauern den Ligaverbleib perfekt gemacht – und den VfR Garching mit 6:2 (3:1) in die Abstiegsrelegation geschossen. Zwar könnte der TSV Nördlingen mit jetzt 42 Punkten noch auf Relegationsrang 14 abrutschen, aber weil Bayern Hof in der Bayernliga Nord nur noch maximal 41 Zähler erreichen kann, wäre Nördlingen im Quervergleich in jedem Fall der bessere Tabellenvierzehnte und damit gerettet.

Zwei Änderungen gegenüber dem 3:3 in Deisenhofen gab es: Für Mario Taglieber und Marc Hertlein rückten Julian Bosch und Simon Gruber in die Anfangsformation. Das Spiel hatte von Anfang an Unterhaltungswert. Bereits in der vierten Minute wäre ein Freistoß von Jens Schüler im langen Kreuzeck gelandet, wenn nicht Torwart Dominik Bals die Hand rechtzeitig nach oben gebracht hätte. Aber auch die spielfreudigen Gäste ließen in Person von Roman Gertsmann einen ersten Schuss vom Stapel (8.). Schüler war auch an der zweiten torgefährlichen TSV-Aktion beteiligt, als er den VfR-Torwart zu weit vor seinem Gehäuse sah, aber sein 30-Meter-Schuss geriet um Zentimeter zu hoch (11.).

Schüler war auch der Ausgangspunkt zum Führungstreffer, denn er spielte Manuel Meyer am linken Flügel an, der wiederum Simon Gruber in der Box bediente 1:0 (12.). In der 19. Minute bereits das 2:0, diesmal machte es Gruber mit rechts nach starker Vorarbeit von Mirko Puscher am rechten Flügel. Und nach 26 Minuten schien die Partie mit dem 3:0 bereits frühzeitig entschieden, wobei Quentin Kehl den Schuss von Gruber über die eigene Torlinie beförderte. Ausgangspunkt war ein 50-Meter-Schlag von Nico Schmidt genau in den Lauf von Gruber, der eigentlich auf Meyer querlegen wollte.

Zwei Minuten später konnten sich Etienne Perfetto beziehungsweise Alexander Schröter nicht zum finalen Torschuss entscheiden und statt 4:0 hieß es im direkten Gegenzug 3:1, als Meyer im Mittelfeld einen Zweikampf verlor und danach Roman Gertsmann allein aufs Tor zulaufen konnte und per Flachschuss traf.

Die TSV-Gelegenheiten waren bis zum Halbzeitpfiff von Regionalliga-Schiedsrichter Manuel Steigerwald (Gruppe Main-Spessart) nicht mehr so zwingend: Meyers Freistoß flog übers Tor (35.) und Perfettos Schuss aus 22 Metern kam genau auf Torwart Bals (41.).

Die Gäste machten deutlich, dass sie die Begegnung noch lange nicht als verloren abhakten. Ein Schuss von Marc Perkuhn wurde zur Ecke abgefälscht und eine Flanke von Robert Rohrhirsch kam optimal auf den Kopf von Gertsmann, doch Nico Schmidt befand sich genau in der Flugbahn (42.).

Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte den Gästen. Ein 30-Meter-Schuss von Kehl war nicht ungefährlich und in der 52. Minute erzielte Gertsmann sein zweites Tor. Die Oberbayern spielten nicht wie ein Abstiegsrelegant und erst ein Schröter-Kopfball aus fünf Metern nach einer Freistoßvorlage von Schüler beendete den Bruch im TSV-Spiel (54.) oder wie es Abteilungsleiter Andreas Langer formulierte: „Dann haben wir uns wieder auf unsere Stärken besonnen.“

Ein Puscher-Schuss wurde zur Ecke abgefälscht (58.), ein Schuss von Jonathan Grimm nach einem Querpass von Schröter landete am Pfosten (64.), und der kurz zuvor eingewechselte Hertlein köpfte eine Freistoßflanke von Schüler aus dem Halbfeld nur knapp drüber (70.).

Die letzte Ausgleichschance hatte Vitus Vochatzer, doch Torwart Besel hatte mit dem Distanzschuss keine Probleme (72.). Eine Minute später stellten die Gastgeber wieder den Zwei-Tore-Vorsprung her: Nach einem Zuspiel von Grimm kam der Ball dank eines Garchingers zu Gruber, der überlegt sein 16. Saisontor erzielte.

Simon Gruber war auch am 5:2 beteiligt, denn er wurde weit vor seinem Gehäuse von Torwart Bals umgefaustet. Den fälligen Strafstoß verwandelte Schüler sicher; es war sein erstes Saisontor (81.). Gruber wurde von Nikolaos Salassidis grob gefoult und revanchierte sich mit einem Schubser, was beiden die Gelbe Karte einbrachte. Der dreieinhalbfache Torschütze wurde danach ausgewechselt und erhielt lang anhaltenden Applaus. In der 89. Minute machten die Gastgeber das halbe Dutzend voll, als der eingewechselte Luka Pesut nach Pass von Grimm überlegt per Heber sein zweites Saisontor erzielte. Die letzte Chance gehörte Luca Trautwein, dessen Kopfball nach Flanke von Alisanovic die Latte streifte (90.).

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Wir haben zu gut angefangen, vielleicht hatten wir sogar etwas überdreht. In der Phase vor der Halbzeit haben wir etwas abgeschenkt und wurden zeitweise etwas zu nachlässig. Wir hatten aber den Gegner eigentlich immer im Griff. In meiner Mannschaft war kein einziger Ausfall und auch die eingewechselten Spieler fügten sich nahtlos ein. Hertlein wäre mit seiner ersten Aktion beinahe ein Tor geglückt und Pesut machte bei einem gelungenen Auftritt das 6:2.“

Nico Basta, Trainer des VfR Garching: „Wir haben das Toreschießen dem Gegner zu einfach gemacht. Insbesondere enttäuscht bin ich, was die ersten 20 Minuten betrifft. Unsere individuellen Fehler wurden heute eiskalt bestraft, so beim 3:2, beim 5:2 und beim 6:2. Wir sind ein sehr junges Team; die meisten Spieler sind vom Jahrgang 2003. Wir haben in dieser Saison sehr viel Lehrgeld bezahlt. Es war in diesem Spiel kurzzeitig eng, aber das 4:2 war ein ganz entscheidendes Tor. Meine Anfangsoffensive, die heute auf dem Platz stand, hatte erst ein Saisontor. Insgesamt fehlten mir heute neun Spieler.“

TSV Nördlingen: Besel; Bosch, Schüler, Schmidt, Puscher, Mayer (ab 85. Alisanovic), Grimm, Gruber (ab 87. Trautwein), Meyer (ab 67. Hertlein), Perfetto (ab 63. Taglieber), Schröter (ab 78. Pesut)

VfR Garching: Bals; Ljubicic, Wanzeck (ab 79. Salassidis), Wimmer, Rohrhirsch, Hofmaier, Sodji (ab 39. Perkuhn), Reich (ab 68. Vochatzer), Gertsmann, Kehl (ab 79. Gmell), Thoss (ab 30. Djeukam Nana)

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