Bayernliga Süd: Keine Angst vor dem Super-Dorfklub

 
Der jüngste 2:1-Erfolg im Derby gegen Rain beflügelt die Nördlinger Bayernliga-Fußballer (im Bild in Grün: links Alexander Schröter, rechts Mario Taglieber). Foto: Szilvia Izsó

 

13.04.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Der SV Erlbach kommt mit großen Ambitionen ins Ries. Beim TSV Nördlingen ist man überzeugt, den Lauf der Gäste beenden zu können – und das aus gutem Grund.

Noch drei Heim- und drei Auswärtsspiele warten auf den Fußball-Bayernligisten TSV Nördlingen. Der attraktivste der restlichen drei Heimgegner ist der SV Erlbach, der den zweiten Platz belegt, einen Punkt hinter Spitzenreiter TSV Schwaben Augsburg und zwei Punkte vor dem Dritten TSV Landsberg. Auch wenn die Gäste mit einer starken Serie im Rücken ins Ries kommen, sind die Nördlinger zuversichtlich, dass es an diesem Samstag, 15.30 Uhr, einen Heimerfolg geben wird. Dafür sprechen mehrere Gründe.

Die Oberbayern aus dem Landkreis Altötting haben elf Spiele in Folge nicht mehr verloren, dabei acht Siege und drei Remis erreicht. Der letzte Erlbach-Bezwinger war am 21. Oktober der TSV Rain. Das Hinspiel gewannen die Rieser durch das Tor von Mirko Puscher 1:0. „Nach der langen Serie ist es an der Zeit, dass sie wieder mal verlieren. Wir haben eine gute Bilanz gegen Erlbach und das Ergebnis der wöchentlichen Mannschaftssitzung ist das Ziel, noch einige Plätze nach oben gutzumachen. Wir wollen ein gutes Spiel abliefern und zeigen, dass wir mit Erlbach mithalten können“, sagt TSV-Trainer Karl Schreitmüller vorab.

Inzwischen ist beim SV Erlbach die Entscheidung gefallen: Die Regionalliga-Lizenz wird beantragt. Der Dorfverein will die Hürden für die vierte Liga nehmen. Bis Anfang Mai wird klar sein, welche Auflagen der Holzlandverein erfüllen muss, um im Falle des sportlichen Aufstiegs dann auch in der vierthöchsten deutschen Spielklasse antreten zu dürfen.

In der laufenden Runde spielen die Schützlinge von Chefanweiser Lukas Lechner eine wahre Fabelsaison. Leonhard Thiel und seine Mitstreiter liegen aktuell nur einen Zähler hinter Spitzenreiter TSV Schwaben Augsburg, der die Oberbayern am vorletzten Spieltag, 11. Mai, zum möglichen Showdown erwartet.

Das Duell Nördlingen gegen Erlbach fand bisher dreimal statt: In Erlbach konnten die Rieser jeweils 1:0 gewinnen und zu Hause trennte man sich 3:3 nach einer 3:1-Führung. Beim TSV Nördlingen geht die Formkurve nach dem Durchhänger gegen Deisenhofen (0:4) und 1860 München II (1:4) wieder nach oben, gegen Spitzenreiter Schwaben Augsburg gab es ein 0:0 und im Landkreis-Derby gegen Rain einen 2:1-Sieg. Nach dem Spiel in Rain sagte TSV-Trainer Karl Schreitmüller: „Ich sehe den TSV Nördlingen nach wie vor als Ausbildungsmannschaft. In der Startelf beim Spiel in Rain waren zwei Spieler dabei, die nicht in Nördlingen das Fußball-Einmaleins gelernt haben. Ich spiele oft am Gegner orientiert. Wenn einer nicht bereit ist, das System mit zu ändern, beziehungsweise auf die Schwächen des Gegners einzugehen, dann ist er hier nicht richtig. Man muss sich als Trainer vor dem Spiel immer wieder einfallen lassen, wie man die Spieler mitreißen kann. Gute Trainer gibt es viele, aber man muss die Mannschaft auch begeistern können, das ist uns zuletzt in Rain gut gelungen.“

Der SV Erlbach gewann vergangene Woche gegen Türkspor Augsburg 1:0. SVE-Trainer Lukas Lechner erklärte zum Spiel: „Türkspor Augsburg hat ein sehr gutes Spiel gezeigt. Die haben uns das Leben wirklich schwergemacht. Wir haben nicht wie gewohnt ins Spiel gefunden und haben zu viele einfache Fehler im Spielaufbau gehabt. Aber am Ende denke ich, haben wir in der zweiten Halbzeit dann auch gut gegen den Ball gearbeitet. Insgesamt ein etwas glücklicherer Sieg, den wir aber natürlich gerne mitnehmen.“

Mit Thomas Breu verlor der SV Erlbach während der Winterpause einen sehr erfahrenen Spieler. Der Stürmer wechselte zum SC Moosen. Doch auch Neuzugänge kann der SVE präsentieren und treibt damit die Kaderverjüngung voran. Als Ersatz für Breu kam vom Ligakonkurrenten SV Kirchanschöring der 19-jährige Offensivmann Erich Kirchgessner. Der stand beim SVK zehnmal auf dem Platz und durfte vorher beim SV Wacker Burghausen auch schon Regionalligaluft schnuppern. Ähnlich ist es mit Milos Lukic, der die Defensive verstärken wird. Ebenfalls 19 Jahre alt und aus Mühldorf, wechselte er vor der Saison aus der Jugend des SV Wacker Burghausen zum TSV Ampfing, spielte dort 19-mal in der Landesliga und entwickelte sich sofort zum Leistungsträger. Bei der SpVgg Unterhaching war Lukic bereits in der U17-Bundesliga am Ball. In der internen Trefferliste führt Leonhard Thiel mit 16 Treffern, gefolgt von Sebastian Hager (6), Thomas Breu und Simon Hefter (je 5).

Dass die Nördlinger mit breiter Brust ins Duell gegen den Aufstiegsanwärter gehen, hat auch mit dem starken Auftritt vergangene Woche in Rain zu tun. „Ich habe meine Mannschaft selten so aggressiv und anlaufend wie in Rain gesehen. Wir waren hoch konzentriert, außer bei Schülers Fehler, der zum Anschlusstor führte. Es bestand nie die Gefahr eines zweiten Rainer Tores. Ich habe mir das Spiel auszugsweise auf sporttotal.tv angeschaut, wir hätten fünf Tore schießen müssen. Wir haben klar gezeigt, dass wir die beste Mannschaft im Landkreis sind, da ist Rain weit hinten nach“, erklärt Coach Schreitmüller.

Felix Käser ist wieder im Lande und Jonathan Grimm konnte dreimal trainieren. Fraglich ist der Einsatz von Simon Gruber, der in Rain frühzeitig ausgewechselt wurde. Er laboriert an einer Bänderverletzung. „Wir freuen uns auf das Spiel, weil wir wissen, dass wir mit Erlbach mithalten können. Vielleicht können wir in der Tabelle weiter vorrücken“, erklärt Karl Schreitmüller abschließend.

Anpfiff im Gerd-Müller-Stadion ist an diesem Samstag, 13. April, um 15.30 Uhr. Schiedsrichter ist der Regionalliga-Referée Maximilian Ziegler. (mit maxbo)

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