Bayernliga Süd: Mit Zuversicht ins Derby

 
An das Hinrunden-Spiel gegen den TSV Rain haben die Nördlinger gute Erinnerungen: Mit 3:1 gewannen die Rieser (in Grün) vor der beeindruckenden Kulisse von fast 1000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Foto: Dieter Mack (Archivbild)

 

06.04.2024 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Die beiden Donau-Ries-Mannschaften TSV Rain und TSV Nördlingen treffen am Samstag aufeinander. Die Form spricht für die Rieser, die etwas beweisen wollen.

Wenn sich die beiden besten Fußball-Mannschaften aus dem Landkreis Donau-Ries sich gegenüberstehen, geht es nicht nur um Punkte, sondern immer auch um Prestige. An diesem Samstag, um 14 Uhr, ist es wieder so weit, dann spielen der TSV Rain und der TSV Nördlingen im Georg-Weber-Stadion gegeneinander. Auf dem Papier haben die Rieser die besseren Karten, doch Trainer Karl Schreitmüller warnt vor der „Wundertüte“ TSV Rain.

Der TSV Rain (10. Platz/36 Punkte) sinnt auf Revanche für die im Hinspiel erlittene 1:3-Niederlage. Aktuell sind die Gastgeber sieben Punkte vom Relegationsplatz entfernt. Der TSV Nördlingen (6. Platz/47 Punkte) könnte mit einem Auswärtserfolg die 50-Punkte-Schallmauer erreichen. Es ist aus gemeinsamen Bayernliga-Zeiten erst das vierte Derby. In der Saison 2018/19 gewannen die Lechstädter im Ries mit 4:3, in Rain trennte man sich 2:2.

Der TSV Rain am Lech ist in der Bayernliga sportlich voll im Soll. Nach drei Siegen zum Start ins neue Jahr gab es am Karsamstag bei Türkspor Augsburg aber die dritte Niederlage in Folge. Zuvor wurden die Spiele in Dachau und daheim gegen den TSV Landsberg verloren. Dennoch sind die Lechstädter auf dem besten Weg Richtung angepeilter Klassenerhalt – nach dem Abstieg aus der Regionalliga und dem Komplettumbruch im vergangenen Jahr eine mehr als respektable Leistung. Dennoch wird es im Sommer eine Veränderung auf der Trainerposition geben.

David Bulik wird sich auf eigenen Wunsch verabschieden, neuer Cheftrainer in Rain wird Sven Zurawka. Rein sportlich gibt es an der Bilanz von David Bulik nichts auszusetzen. Mit 36 Punkten haben die Rainer den Klassenerhalt dicht vor Augen. „Ich denke, sechs Punkte fehlen uns noch. Die wollen wir so schnell wie möglich holen und den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen, damit der Verein, die Spieler und auch der neue Trainer Planungssicherheit haben. Mein Job ist dann erledigt“, sagt Bulik.

Aber wenn es doch sportlich läuft, warum verabschiedet sich der 40-Jährige dann im Sommer? „Der Aufwand ist für mich einfach zu groß. Ich habe zwei kleine Kinder, lebe in Kleinaitingen zwischen Augsburg und Landsberg und muss nach Rain einfach eine Stunde fahren. Da bleibt einfach zu viel auf der Strecke.“ Sven Zurawka hat die vergangenen vier Jahre beim FC Ingolstadt II als Co-Trainer gearbeitet und konnte dabei wertvolle Erfahrungen sammeln. Für Zurawka wird es ab Sommer die Feuertaufe als Cheftrainer im Herrenbereich werden.

Die 31 erzielten Tore verteilen sich auf 13 verschiedene Spieler. Gabriel Hasenbichler und Michael Senger sind mit je sechs Treffern die Top-Scorer des TSV Rain. Drei Spieler haben zu Saisonbeginn vom TSV Nördlingen an den Lech gewechselt. Der Spieler, der im Ries die geringste Einsatzzeit hatte, ist in Rain Stammspieler: Benito Alisanovic bestritt 26 der 27 Punktspiele, wurde dabei zweimal ein- und siebenmal ausgewechselt. Julian Bosch bestritt 23 Spiele, spielte aber nur viermal über die vollen 90 Minuten.

Etienne Perfetto, der mit zwei Ampelkarten negativ auffiel, kam auf 14 Bayernligaspiele, davon nur zwei über 90 Minuten. Gesperrt ist Matej Rados, der bereits im September Rot gesehen hatte und der am 23. März gegen den TSV Landsberg erneut die Rote Karte sah. Alle 27 Spiele bestritten nur Michael Senger und Torwart Florian Rauh, der übrigens bereits zwei Elfmeter parierte.

Für Nördlingens Trainer Karl Schreitmüller sind Spiele gegen den TSV Rain etwas Besonderes: „Ich war fast sechs Jahre in Rain, mit unterschiedlichen Tätigkeiten von Cheftrainer bis zum Co-Trainer. Aber von der jetzigen Mannschaft kenne ich nur noch den Fabian Triebel und natürlich die drei Spieler, die vorige Saison noch in Nördlingen gespielt haben.“ Schreitmüller arbeitet zudem in Niederschönenfeld, also in Rains unmittelbarer Nachbarschaft. Zwei Nördlinger Akteure spielten übrigens schon beim TSV Rain, nämlich Jens Schüler und Julian Brandt.

„Wir freuen uns auf das Derby und den Vergleich, allerdings fehlt Felix Käser wegen eines Auslandsaufenthalts. Er spielt hinten links einen richtig guten Part. Es tut der Mannschaft gut, wenn er spielt“, sagt Trainer Schreitmüller, der mehrere Alternativen (Hertlein, Rauser, Trautwein) zur Verfügung hat. Allerdings konnte Hertlein vergangene Woche ebenso wenig trainieren wie Jonathan Grimm.

„Der TSV Rain kam gut aus der Winterpause, gewann drei Spiele gegen richtig gute Gegner wie Heimstetten und Pipinsried und verlor die drei letzten Spiele gegen Gegner, in denen sie eigentlich liefern hätten sollen. Sie sind manchmal eine Wundertüte, auch durch sich ändernde Aufstellungen“, sagt Schreitmüller, der anfügt: „Wir wollen ein gutes Spiel abliefern und wollen zeigen, dass wir aktuell im Landkreis die beste Mannschaft sind. Es wird ein enges Spiel, in dem es auf Kleinigkeiten ankommt. Die Mannschaft, die weniger Fehler macht und mehr Spielglück hat, wird das Spiel für sich entscheiden. Wir müssen defensiv gut arbeiten und offensiv werden wir uns steigern.“

Schiedsrichter Alexander Arnold (DJK Waldberg, Gruppe Bad Kissingen) pfeift die Partie im Georg-Weber-Stadion am Samstag um 14 Uhr an. Nach Rain fährt ein Omnibus, der um 11.45 Uhr abfährt.

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