Bayernliga Süd: Revanche des TSV bleibt aus

 
Gut bedient waren die Spieler des TSV Nördlingen (in weiß-blau) beim 1:3 gegen den TSV Schwaben Augsburg. Archivfoto: Dieter Mack

 

25. März 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Gegen Schwaben Augsburg sind die Nördlinger lange gut im Spiel. Dann kassiert Perfetto den Platzverweis und die Rieser müssen froh sein, nur 1:3 zu verlieren.

Noch gut bedient war Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen am Sonntag mit der 1:3-Niederlage beim TSV Schwaben Augsburg. Konnten die Rieser in der ersten Halbzeit das Spiel noch einigermaßen ausgeglichen gestalten, so dominierten die Gastgeber die Partie im zweiten Durchgang. Allerdings waren da die Gäste ab der 55. Minute in Unterzahl, da Etienne Perfetto nach einem Foulspiel von hinten die Rote Karte sah. Da den Violetten das Tor zum 3:1 erst in der 82. Minute gelang, blieben die Gäste von einer höheren Niederlage verschont.

Nördlingens Trainer Karl Schreitmüller war gegenüber dem 2:2 in Landsberg zu einer Umstellung gezwungen: Für den in Urlaub weilenden Manuel Meyer rückte Julian Bosch in die Anfangself. Schwaben-Trainer Janos Radoki konnte es sich sogar leisten, seinen Top-Torjäger Julian Kania zunächst auf der Bank zu lassen. Die erste starke Offensivszene gehörte den Gästen: Nach einer gelungenen Ballstafette über Perfetto, Bosch und Gruber rettete Dennis Ruisinger in höchster Not vor Mirko Puscher (5.) Zwei Minuten später hätte Simon Gruber aus 14 Metern abziehen müssen, er entschied sich aber für ein Abspiel.

Nach zehn Minuten der erste, völlig ungefährliche Schussversuch der Gastgeber durch Bastian Kurz. 30 Sekunden später zog Kurz erneut ab, diesmal war der Abstand zum Torpfosten schon geringer. Außerdem wurde Timothee Diowo von Grimm gerade noch geblockt und Marco Zupur kam günstig zum Abschluss, zielte aber weit drüber (26.). Seitens der Rieser setzte Gruber einen Linksschuss nur knapp über die Latte (25.) und in der 28. Minute fiel das 0:1: Alexander Schröter holte einen Eckball heraus, den Jens Schüler nach innen gab, wo letztendlich Marc Hertlein mit dem Kopf zur Stelle war. Die Führung hielt nur sechs Minuten an, denn ebenfalls nach einer Ecke profitierte Mark Radoki von einem Fehlschlag und drückte die Kugel aus zwei Metern über die Linie. Nach 40 Minuten senkte sich ein Kopfball von Nikola Aracic auf das Tordach, zwei Minuten später blieb eine kleine Unsicherheit von Torwart Stefan Besel nach einer Ecke ohne Folgen und weitere zwei Minuten später war Zupur nach einem Zuspiel von Marco Greisel auf dem Weg aus dem Strafraum. Es wäre somit nicht nötig gewesen, dass ihm Torwart Besel in die Beine griff und Schiedsrichter Kenny Abieba (KSD Hajduk, Gruppe Nürnberg) sofort auf den Elfmeterpunkt zeigte. Benedikt Krug verwandelte den Strafstoß in die Tormitte.

Gleich nach Wiederanpfiff blieb ein Tackling von Nico Schmidt im Strafraum ohne Folgen. Auf der anderen Seite hatte ein 25-Meter-Freistoß von Schüler genau die richtige Höhe, aber er zischte am Torgiebel vorbei. Dies sollte bis zur 79. Minute die einzige Torannäherung der Gäste bleiben. Die Gastgeber drängten mit Vehemenz auf das dritte Tor. Die Nördlinger Abwehr kam kaum zum Durchschnaufen und irgendwie war den Riesern die Souveränität abhandengekommen. In dieses Bild passte ein Foul von Perfetto an Ruisinger, das der Referée sofort mit der Roten Karte ahndete (55.). Der Gefoulte musste sogar ausgewechselt werden.

In Überzahl kamen die Einheimischen zu einem klaren Chancenplus und die Gäste hatten ihrem Torwart zu danken, dass sie im Spiel blieben. Mark Radoki scheiterte zweimal an Besel (62./65.), der auch gegen Rasmus Fackler-Stamm Sieger blieb (66.). Zudem schoss Zupur aus bester Position vorbei (76.). Beinahe wäre den Gästen das 2:2 geglückt: Nach einer Flanke von Puscher stieg Grimm zum Kopfball hoch, doch Torwart Patrick Rösch tauchte in die untere Ecke (79.). Der nach 77 Minuten eingewechselte Julian Kania zeigte, warum er bereits 18 Tore erzielt hat: Als die Gästeabwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte, fiel das Spielgerät Kania vor die Füße, der aus elf Metern unter die Latte traf (82.).

Janos Radoki, Trainer des TSV Schwaben Augsburg: „Das ganze Spiel spiegelt unsere Saison wider: extrem anfällig bei Standards, in der Vorwärtsbewegung spielen wir recht ordentlich, doch in der Chancenverwertung in puncto Kaltschnäuzigkeit haben wir nur Kania. Die anderen arbeiten wie die Verrückten, erarbeiten sich auch Chancen, aber denen fehlt die Klarheit vor dem Tor. Wir sind eine sehr junge Mannschaft mit elf U23-Spielern. Die Rote Karte kann man geben, weil das Foul von hinten passierte. Der Elfmeter war total berechtigt, aber dumm vom Torwart. Die einzige Torchance der Nördlinger in der zweiten Halbzeit ergab sich nach einem Eckball von uns.“

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Wir hatten einen Matchplan, doch der ging heute nicht auf. Normal ist es doch so, dass der fahrlässige Umgang mit Chancen bestraft wird. So gesehen hätte der Kopfball von Jonathan Grimm das 2:2 sein müssen. Ich finde die Rote Karte gegen Etienne Perfetto zu hart, es war nur ein harter Zweikampf. Etienne war heute insgesamt nicht so im Spiel wie sonst. Mit einem Mann weniger war nichts mehr möglich.“

TSV Schwaben Augsburg: Rösch; Ruisinger (58. Schmid), Gail, Kurz, Fackler-Stamm (77. Kania), Greisel, Diowo (88. da Silva Wiedl), Zupur (86. Schneider), Radoki (87. Achatz), Krug, Aracic.

TSV Nördlingen: Besel; J. Schüler, Schmidt, Hertlein, Puscher (87. Alisanovic), Grimm, Gruber (86. Ka. Ciraci), Perfetto, Bosch (68. Brandt), Mayer (68. Taglieber), Schröter (86. Pesut)

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