Bayernliga Süd: Glücklicher vierter Heimsieg

Die pure Freude über seinen Treffer zum 2:1 zeigt hier Nördlingens Alexander Schröter. Links zu sehen: Simon Gruber. Foto: Dieter Mack

14. November 2022 | Quelle: Rieser Nachrichten (jais)

Der TSV Nördlingen gewinnt mit 3:2 gegen den FC Ingolstadt II und stabilisiert sich weiter. Die Gäste aus Oberbayern gehen trotz bester Chancen als Verlierer nach Hause.

Im zehnten Heimspiel der aktuellen Bayernligasaison hat der TSV Nördlingen den erst vierten Heimsieg gefeiert. Nach dem 3: 1-Hinspielsieg in Ingolstadt siegten die Rieser nun vor 370 Zuschauerinnen und Zuschauern auch im heimischen Gerd-Müller-Stadion mit 3: 2 (2: 2). Regionalliga-Schiedsrichter Maximilian Ziegler (FC Lindach, Gruppe Gerolzhofen) verteilte nur eine Gelbe Karte. Wie schon beim Spiel der TSV-Zweiten, so trug auch in diesem Spiel die TSV-Mannschaft Trauerflor. Zudem erinnerte Stadionsprecher Helmut Stiller in einer Gedenkminute an das kürzlich verstorbene TSV-Ehrenmitglied Manfred Ottenweller.

Gegenüber der Startelf der Vorwoche nahm TSV-Trainer Karl Schreitmüller eine Änderung vor: Anstatt Marc Hertlein spielte Julian Bosch als Außenverteidiger. Die Rieser begannen schwungvoll, Alexander Schröter und Bosch setzten erste Offensivakzente. Ein erstes Ausrufezeichen setzte der TSV nach fünf Minuten, als Mirko Puscher auf Simon Gruber zurücklegte, doch FCI-Torwart Maurice Dehler tauchte toll nach unten. Wenig später schoss Manuel Meyer aus vollem Lauf knapp vorbei und nach zwölf Minuten belohnten sich die Einheimischen mit dem Führungstor. Schröter beendete eine starke Vorarbeit von Meyer mit einem Schuss ins lange Eck. Anschließend sorgte noch ein Freistoß von Jens Schüler für Gefahr und eine Meyer-Ecke verlängerte Jonathan Grimm mit dem Kopf über das Tor.

Mit ihrer ersten Chance konnten die Jungschanzer in der 21. Minute ausgleichen: Einen perfekt vorgetragenen Angriff über die rechte Seite vollendete der 19-jährige Juan Ignacio Cabrera per unhaltbarem Kopfball zum 1: 1. Fortan kontrollierten die Gäste das Spiel und waren dem nächsten Tor näher. Felix Keidel scheiterte an Nördlingens Torwart Daniel Martin (24.), der auch bei einem Flachschuss von Cabrera richtig stand (27.) und auch gegen Egson Gashi einen Rückstand verhinderte (30.). Die auffälligsten Gästespieler waren auf der linken Außenbahn Michael Senger und Cabrera, der erst seit Mitte September beim FC Ingolstadt spielt. Der in Montevideo geborene Cabrera spielte zuvor sechs Jahre in Jugendmannschaften von Schalke 04.

Zu einem Zeitpunkt, als sie sich in die Defensive gedrängt sahen, gingen die Gastgeber erneut in Führung: Gruber gewann grenzwertig 30 Meter vor dem Tor einen Zweikampf gegen Ishak Karaogul und Schröter verwertete sein Zuspiel mit dem 2: 1 (39.). Es war sein zehntes Saisontor. Doch keine drei Minuten später fiel der erneute Ausgleich durch Cabrera, gegen dessen Schuss ins lange Eck kein Kraut gewachsen war. Beinahe wäre den Gästen sogar das 2: 3 geglückt, doch der Schuss von Mario Götzendörfer traf die Lattenunterkante und landete in den Armen von Torwart Martin (44.).

Auch nach Seitenwechsel präsentierte sich die Gästemannschaft druckvoll und mit einem deutlichen Chancenplus. Karaogul (47.), Kapitän Senger (54.), Keidel (56.) und zweimal Cabrera (58./61.) schossen entweder vorbei oder scheiterten an Torwart Martin. Der erste gelungene Offensivauftritt der Heimelf in Abschnitt zwei brachte die erneute Führung: Schüsse von Puscher und Schröter wurden noch geblockt, dann schnappte sich Grimm das Leder, legte quer durch den Fünfmeterraum, wo letztlich Manuel Meyer einnetzte (65.).

In der Zwischenzeit war beim FCI Torjäger Jeroen Krupa (neun Saisontore) im Spiel, der auch gleich Torwart Martin prüfte (66.). Doch auch die Platzherren waren gut dabei: Gruber traf die Latte, doch ein Treffer hätte wegen Abseits nicht gegolten und einen Flachschuss des eingewechselten Nicolai Geiß lenkte Torwart Dehler zur Ecke (77.). Etienne Perfetto bereitete vor, Jakob Mayer flankte und Puschers Kopfball verfehlte knapp das lange Eck (85.). Die letzte TSV-Chance hatte Perfetto, der in Torwart Dehler seinen Meister fand (87.). Krupa schaffte es bei zwei Gelegenheiten nicht, sein Torekonto aufzubessern (86./89.), sodass es beim glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg der Rieser blieb.

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: Ingolstadt spielte nicht so, wie ich es erwartet hatte, normalerweise spielen die nie mit nur einem Stürmer. Meine Jungs haben alle gut gefightet. Mit unseren Möglichkeiten sind die nun erreichten 26 Punkte überragend. Wir sind Aufsteiger und müssen jede Woche ans Limit gehen. Jetzt müssen wir den Schwung für die letzten beiden Spiele vor der Winterpause mitnehmen.

Alex Käs, Trainer des FC Ingolstadt 04 II: So ein Spiel darf man nie verlieren, weil wir über weite Strecken die bessere Mannschaft waren und die klareren Chancen hatten. Wir haben die ersten 15 Minuten verschlafen, in denen der TSV gut im Spiel war und auch verdient in Führung ging.

Nach Rückstand und einem individuellen Fehler, der zum zweiten Tor führte, sind wir zurückgekommen und hatten die Partie eigentlich gut im Griff. Wir konnten aber selbst fünf, sechs klarste Torchancen nicht nutzen. Der Gegner hingegen macht in einer Phase, in der wir sehr dominant sind, das 3:2.

TSV Nördlingen: Martin; Puscher (ab 90. Dammer), Grimm, Schüler, Schmidt, Mayer, Bosch, Gruber (ab 85. Ciraci), Meyer (ab 72. Geiß), Schröter (ab 78. Hertlein), Brandt (ab 68. Perfetto)

FC Ingolstadt 04 II: Dehler; Udogu (ab 81. Perconti), Nduka, Keidel (ab 74. Fofanah), Gashi (ab 62. Krupa), Karaogul (ab 62. Mazreku), Herm, Kampmann, Senger, Götzendörfer, Cabrera