Bayernliga Süd: Endlich wieder ein Dreier für den TSV

 
Der TSV Nördlingen (mit den weißen Trikots) siegt mit 3:2 gegen den FC Deisenhofen. Im Bild: Nördlingens Alexander Schröter beim Kopfball. Foto: Dieter Mack  

10. Oktober 2022 | Quelle: Rieser Nachrichten

In einem Match auf Augenhöhe setzt sich der TSV Nördlingen knapp mit 3:2 gegen den FC Deisenhofen durch. Grubers Traumtor kurz vor Schluss lässt die Fans jubeln.

Nördlingens Bayernliga-Fußballer haben nach vier Spielen ohne Sieg wieder dreifach gepunktet und sich im Abstiegskampf etwas Luft verschafft. Beim 3: 2 gegen den FC Deisenhofen zeigte die Mannschaft von Karl Schreitmüller Moral und kam nach einem 1: 2-Rückstand noch einmal zurück.

Die 330 Zuschauerinnen und Zuschauer im Gerd-Müller-Stadion sahen einen engagierten Start des TSV, der in den ersten Minuten das Spiel an sich riss. Schon in der zweiten Minute hatte die Heimmannschaft die erste gute Chance: Simon Gruber zog aus elf Metern Entfernung ab, aber Deisenhofens Torwart Enrico Caruso hielt stark. Eine Minute später landete der Ball nach einer Ecke von Jens Schüler im Netz der Gäste, doch Schiedsrichter Hannes Hemrich hatte wegen Foulspiels abgepfiffen. Von Deisenhofen war zunächst kaum etwas zu sehen, aber auch von den Nördlingern kam im Folgenden wenig Zwingendes. Viel Tempo war nicht im Spiel, das sollte sich erst in Hälfte zwei ändern. Eine Meyer-Ecke landete in Minute 19 auf dem Kasten von Caruso.

Zwei Minuten später wurde der FCD erstmals richtig gefährlich, als Jens Förtsch einen Kopfball über das Gehäuse von Nördlingens Torwart Daniel Martin setzte. Die Gäste versuchten mehrfach, entlang der Außenlinien anzugreifen, aber Nico Karger und vor allem der auffällige Zehner, Michael Bachhuber, liefen sich in der sicher stehenden Nördlinger Defensive fest. In der 29. Minute ging dagegen der TSV in Führung: Marc Hertlein setzte mit einem schönen Diagonalpass Gruber auf der linken Seite in Szene, der spielte in die Mitte zu Alexander Schröter, welcher aus fünf Metern nur noch einschieben musste – 1:0.

In der 38. Minute spielten die Nördlinger einen schnellen Konter über Gruber und Schröter, dessen Schuss aus halbrechter Position konnte Caruso aber abwehren. Auf der anderen Seite setzte sich Deisenhofens Bachhuber mehrfach rechts außen durch und dribbelte in den Strafraum, fand dort aber keine Anspielpartner. Gefährlich wurden die Gäste durch einen Standard: Nördlingens Verteidiger Marc Hertlein kam gegen Niklas Sagner zu spät und sah Gelb. Den fälligen Freistoß aus gut 20 Metern spielte Martin Mayer flach in die Mitte zu Nico Karger, seinen Schuss konnte Torwart Martin aber abwehren. Bachhuber hatte nach Zuspiel von Sagner noch eine Möglichkeit kurz vor der Pause, doch auch seinen Schuss von der Strafraumgrenze parierte Martin sehenswert. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit ging es mit dem 1:0 in die Pause.

Man fragt sich, was Deisenhofens Trainer Andreas Pummer seinen Spielern in der Kabine gesagt hat, denn zurück auf dem Platz überrumpelten die Gäste den TSV, dass einem schwummrig werden konnte. In der 48. und der 49. Minute schockten erst Michael Bachhuber und dann Nico Karger die Nördlinger mit einem Doppelschlag. Vor dem 1: 1 kombinierte sich der FCD durch die Mitte, Bachhuber kam am Elfmeterpunkt an den Ball und besorgte den Ausgleich. Das 1: 2 erzielte Karger mit einem Schuss von der linken Strafraumgrenze ins rechte Eck, ermöglicht durch eine zu zaghafte Zweikampfführung des TSV.

Jetzt kam deutlich mehr Leben ins Spiel, die beiden Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Nach 68 Minuten wurde es gefährlich für den TSV, als Karger einen Konter über links mit einem Schuss an die Latte abschloss. Gleich danach musste Martin einen abgefälschten Ball aus der rechten Ecke seines Kastens fischen, um den TSV im Spiel zu halten.

In der 75. Minute nahm das Spiel die entscheidende Wendung: Nach einer Nördlinger Ecke bekam Deisenhofens Jens Förtsch den Ball im Strafraum an die Hand, Schiedsrichter Hemrich entschied auf Elfmeter. Den verwandelte Manuel Meyer sicher und versetzte so dem FCD einen Schock, von dem er sich nicht erholen sollte. Nördlingen drängte jetzt auf das Siegtor und sollte sich in der 84. Minute belohnen: Schülers gefühlvoller Freistoß von der Mittellinie erreichte Schröter an der Strafraumgrenze, der wiederum zum zentral stehenden Gruber köpfte. Der nahm den Ball mustergültig mit dem Kopf an, um ihn danach volley ins rechte Kreuzeck zu hämmern – ein Traumtor, das das Stadion jubeln ließ und den Gästen vollends den Stecker zog.

Deisenhofens Trainer Andreas Pummer versuchte mit einem vierfachen Wechsel zwar noch einmal alles, aber in der hektischen Schlussphase mit vier Minuten Nachspielzeit sollte der TSV die Oberhand behalten.

Karl Schreitmüller, Trainer TSV Nördlingen: „Deisenhofen hat zum Glück nicht mit der Konsequenz gespielt, wie sie es eigentlich können. Wir haben letzte Woche schwer daran gearbeitet, dass der Gegner die tiefen Zuspiele nicht durchbekommt, das hat auch funktioniert. Durch den Elfer haben wir noch mal die dritte Luft gekriegt.“

Andreas Pummer, Trainer FC Deisenhofen: „Wir waren heute blauäugig, naiv und ein bisschen doof. Die erste Hälfte war ausgeglichen, dann haben wir in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden und richtig starke 30 Minuten gespielt. Wir hatten das 3: 1 und 4: 1 auf dem Fuß. Ich kenne die Handregel nicht, wenn man einen Ball aus einem Meter an die Hand bekommt, das muss der Schiedsrichter wissen. Nach dem 3: 2 war bei uns der Stecker gezogen.“

TSV Nördlingen: Martin; Puscher, Grimm, Gruber (92. Pesut), Meyer (94. Imeri), Perfetto (77. Bosch), Schüler, Schröter (88. Dammer), Schmidt, Mayer, Hertlein (77. Brandt)

FC Deisenhofen: Caruso; Müller-Wiesen, Mayer (87. Kopp), Finster (87. Brugner), Bachhuber, Schneiker, Förtsch (87. Wohlmann), Vodermeier, Jost (82. Kurmehaj), Sagner (87. Cosic), Karger

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