Bayernliga Süd: Torfestival gegen Rosenheim

 
Der zweifache Torschütze Julian Brandt (links) ist hier schneller als Luca Jesse, der die Flanke nicht mehr verhindern konnte. Foto: Klaus Jais  

27. August 2022 | Quelle: Rieser Nachrichten (jais)

Die erste Mannschaft des TSV Nördlingen gewinnt mit 5:3 bei den krisengeschüttelten Oberbayern. Besonders die Defensive der Rieser zeigt sich stabil.

Nach drei Niederlagen in Folge hat der Fußball-Bayernligist TSV 1861 Nördlingen seinen Negativlauf stoppen können. Beim Regionalligaabsteiger TSV 1860 Rosenheim gewannen die Rieser verdient mit 5:3. Für die Oberbayern war es die achte Niederlage in Serie, für die Gäste der zweite Auswärtssieg.

Gegenüber der 3:6-Heimniederlage gegen den TSV Schwaben Augsburg nahm Nördlingens Trainer Karl Schreitmüller zwei Änderungen vor: Für den gesperrten Nico Schmidt und Julian Bosch rückten Jakob Mayer und Marc Hertlein in die Startelf. Für den 22-jährigen Hertlein war es das erste Bayernligaspiel in der Startelf, nachdem er gegen Ingolstadt und Hallbergmoos nur jeweils eine Minute und vergangene Woche gegen Augsburg die komplette zweite Halbzeit gespielt hatte. Ein wahres Torfestival war das Spiel, das sich da in Rosenheim abgespielt hat – mit dem besseren Start für die Heimelf, die durch Tim Kießlings Kopfballtor nach einer Ecke von Luca Jesse in Minute acht in Führung ging. Doch die Freude bei den leidgeprüften Innstädtern währte nicht lange: Julian Brandt und Simon Gruber drehten die Partie binnen fünf Minuten zugunsten der Gäste (13./18.).

Beim 1:1 zeigte sich Brandt vor Torwart David Daroczi sehr überlegt und beim 1:2 gelang Gruber nach Zuspiel von Grimm sein erstes Saisontor. In der Folgezeit zeigte sich die Rieser Defensive sehr konzentriert und nahezu fehlerfrei. Auf der anderen Seite hatte Schröter nach Geiß-Zuspiel (27.) und wieder Schröter nach Meyer-Ecke (29.) die Möglichkeiten zum 1:3. Brandt war es dann vorbehalten nach 33 Minuten zum 3:1 zu erhöhen. Ausgangspunkt war ein Freistoß nach einem Foul von Marinkovic an Grimm. Der Freistoß von Manuel Meyer kam über Umwege zu Brandt, der sein drittes Saisontor erzielte. Vor der Pause hatte Kapitän Christoph Wallner noch eine Kopfballchance und bei einem Flachschuss von Schröter musste Torwart Daroczi nachfassen (43.)

Nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Saif Fekih (Gruppe Regensburg) verstärkten die Gastgeber ihre Angriffsbemühungen und hatten auch zwei Chancen zum 2:3: Nach einer Ecke zwang Malik Salkic Torwart Daniel Martin per Kopfball zu einer Glanzparade (56.) und nach dieser Ecke brachte Sebastian Löser die Kugel aus wenigen Metern an Martin nicht vorbei. Nach dem 4:1 für die Gäste nach genau einer Stunde war die Sache dann eigentlich geregelt. Wallner grätschte in eine Hereingabe von Meyer und überwand dabei seinen Torhüter. Doch in der 72. Minute brachte der eingewechselte Michael Summerer mit einem Schuss ins lange Eck die Gastgeber auf 2:4 heran. Summerer war es auch, dessen Distanzschuss über den Torgiebel flog (81.).

Andrew Barsalona kassierte in der 87. Minute die Ampelkarte und läutete damit eine ereignisreiche Schlussphase ein. Kadir Ciraci scheiterte am Torwart und auf der anderen Seite verfehlte ein Schuss des eingewechselten Michele Cosentino das lange Eck. Dann wurde Marinkovic 22 Meter vor dem Tor von Ciraci gefoult. Der Gefoulte selbst zimmerte den Freistoß unhaltbar ins Kreuzeck zum 3:4 (90. + 1). Den Deckel drauf setzte Manuel Meyer in der 93. Minute, als er nach Vorarbeiten von Etienne Perfetto und Ciraci zur richtigen Zeit am richtigen Ort stand und sein viertes Saisontor erzielte.

Michael Wallner, Interimstrainer des TSV 1860 Rosenheim: „Wir sind gut ins Spiel gekommen und belohnen uns mit einem Standardtor. Im Anschluss verteilen wir völlig unnötigerweise zwei Geschenke im Spielaufbau – und bekommen vor der Halbzeit noch das 1:3 durch einen Standard, was immer mal passieren kann. Nach dem Seitenwechsel haben wir nochmals alles versucht den so wichtigen Anschlusstreffer zu erzielen, hatten dabei auch zwei Chancen, verteilen jedoch durch ein Eigentor meines Bruders Christoph das nächste Geschenk. In Summe eine sehr unnötige Niederlage, bei der wir uns selbst bestraft haben durch viele Fehler.“

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV 1861 Nördlingen: „Die Gastgeber haben richtig gut begonnen, da hat man gesehen, dass sie kicken können. Es ist beileibe keine schlechte Mannschaft. Sie hatten gute Standards und gute Ecken und der Freistoß zum 3:4 war sogar ein Traumtor. Jakob Mayer und Jonathan Grimm haben wieder richtig weggearbeitet und bei Marc Hertlein kann ich mich an keinen einzigen Wackler erinnern. Sie waren alle platt am Ende. Der Sieg war wichtig, sonst reißt der Kontakt zum Mittelfeld ab.“

TSV 1860 Rosenheim: Daroczi; Kuchler, Kießling, Gratt (ab 67. Merdan), Marinkovic, Wallner, Barsalona, Polat (ab 63. Summerer), Jesse, Salkic, Löser (ab 81. Cosentino)

TSV 1861 Nördlingen: Martin; Schüler, Hertlein, Puscher (ab 88. Puffer), Geiß (ab 67. Perfetto), Grimm, Gruber (ab 83. Pesut), Mayer, Schröter (ab 70. Bosch), Mayer, Brandt (ab 75. Ciraci)

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