Landesliga Südwest: Schüler muss die Viererkette umstellen

 
 

Manuel Meyer (rechts) erzielte am Ostermontag gegen Königsbrunn kurz vor Schluss den Treffer zum 3:1-Endstand. Foto: Dieter Mack

06. April 2013 | von Klaus Jais

Vor dem heutigen Nördlinger Heimspiel gegen Thannhausen viele personelle Fragezeichen beim TSV

Im zweiten Heimspiel in Folge hat es Landesligist TSV Nördlingen wieder mit einer Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel zu tun. Am Samstag (Spielbeginn ab April bei den Heimspielen um 15.30 Uhr) ist die TSG Thannhausen zu Gast, die vor drei Jahren noch in der Bayernliga spielte.

Nördlingens Trainer Karl-Heinz Schüler bestätigt die Einschätzung, dass Schiedsrichter Florian Riepl das körperbetonte Spiel des SV Raisting über die Maßen tolerierte. Der enge Platz, das regnerische Wetter, das den Einheimischen entgegen kam und das fehlende Quäntchen Glück seien ausschlaggebend gewesen, um letztlich mit leeren Händen dazustehen, so Schüler. Zudem sah Torwart Martin Müller bei den ersten beiden Toren nicht glücklich aus und in der Offensive rackert Daniel Hensolt zwar rauf und runter, aber klarste Chancen lässt der Steinharter derzeit liegen. „Da muss er durch, ich bin sicher, dass er bald wieder trifft“, meint Schüler, der mit seinem Stürmer mitfühlt: „Ich war selber Stürmer, ich kenne das Gefühl.“

Raistings Trainer Robert Färber meinte nach dem Spiel: „Es war ein guter Fight, unser Willen hat den Ausschlag gegeben. Man hat gesehen, dass Nördlingen eine spielstarke Mannschaft hat.“ Zum Spiel gegen Königsbrunn meinte der Nördlinger Trainer: „Königsbrunn war der richtige Gegner zum richtigen Zeitpunkt, wir hätten nach einer halben Stunde schon deutlicher führen müssen. In der zweiten Hälfte waren wir dann vorsichtiger, mit zunehmender Spieldauer fehlte dann die Frische, zumal wir ein Samstagsspiel hatten, Königsbrunn aber nicht.“

Karl-Heinz Brückel fällt wohl mehrere Wochen lang aus

Der gegen Königsbrunn zur Pause erforderliche Doppelwechsel hat auch heute Konsequenzen: Während Nico Oefele zumindest wieder im Training war, fällt Karl-Heinz Brückel mit einer Knöchelverletzung wohl einige Wochen aus. Stefan Raab nahm erst gestern das Training wieder auf und auch hinter dem Einsatz von Leonid Bagrov steht ein dickes Fragezeichen. „Ich muss die Viererkette völlig neu besetzen“, meint Coach Schüler, der dabei aber nicht auf den weiterhin verletzten Marcel Dammer und auch nicht auf Christoph Ulrich zurückgreifen kann, der ebenso wie Kreisklassenspieler David Wittner noch bis Sonntag in Australien weilt.

Die Gäste belegen derzeit den fünftletzten Platz, sind also neben dem Viertletzten VfB Durach der momentane Kandidat für die Abstiegsrelegation. Doch es sind noch 30 Punkte zu vergeben, und die Mindelstädter werden alles daran setzen, um in der Liga zu bleiben. Zumindest auf dem Transfermarkt wurden die Thannhauser tätig: Die zuletzt vereinslosen Bajram Sadrijaj und Ajet Abazi heuerten ebenso an der Mindel an wie Torjäger Stefan Simonovic vom Bezirksligisten BCA-Oberhausen, der in der Vorrunde immerhin 14 Tore erzielte. Im Gegenzug verließen Stefan Micheler (zum TSV Diedorf) und Giuliano Manno (zum TSV Gersthofen) den Verein.

In diesem Jahr hat die TSG bislang drei Spiele absolviert: Nach einer Niederlage in Kaufbeuren folgte ein 1:1 gegen den FC Memmingen II und am Ostermontag ein 2:0-Heimsieg über den VfB Durach. Als Torjäger vom Dienst erwies sich in diesen Spielen Michael Geldhauser, der mit 14 Toren auch die interne Trefferliste anführt. Beim Hinspiel (0:0) saß der Torjäger auf der Bank und wurde nicht eingewechselt. Mit erst acht Auswärtspunkten sind die Gäste neben dem FC Königsbrunn (erst vier Auswärtspunkte) und dem TSV Mindelheim die schwächste Auswärtsmannschaft der Liga.

Die Zukunft des Vereins steht infrage

Neben den sportlichen Sorgen haben die Gäste auch Führungsprobleme. Statt einem Abteilungsleiter werden nun zwei gesucht. Felix Schmidt, der die Geschäfte als 2. Abteilungsleiter bislang geführt hatte, gab sein Amt ab. Damit steht auch zur Debatte, ob in Thannhausen nächste Saison noch hochklassiger Fußball gespielt wird. „Enttäuschung über mangelnde Unterstützung“, sowie berufliche und familiäre Gründe gab Schmidt als Grund für den Rücktritt an. Es habe zwar einige „kleine Helferlein“ gegeben, ein Großteil der Arbeit sei nach dem Rücktritt von Roland Groß an ihm hängen geblieben, sagte Schmidt. Verärgert zeigte er sich zudem über einige Thannhauser Unternehmer, die Zusagen für Sponsorengelder nicht eingehalten hatten: „Einige Leute finden immer wieder neue Ausreden, die TSG nicht zu unterstützen“, schimpfte Schmidt. Durch die ausgebliebenen Zahlungen sei die Abteilung wieder ins Minus gerutscht. „Wir sind nicht pleite, könnten aber besser dastehen.“

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