Landesliga Südwest: Unterschiedliche Aufgabenstellung

 
Geradezu vorbei zu schweben scheint TSV-Angreifer Manuel Meyer (rechts) im letzten Heimspiel an seinem Gegenspieler vom FC Memmingen II. Foto: Dieter Mack
 

30. März 2013 | von Klaus Jais

Der TSV am Karsamstag zu Gast beim Spitzenreiter. Am Montag kommt dann der Tabellenletzte

Landesligist TSV Nördlingen ist am Osterwochenende zweimal im Einsatz. Dabei könnten die Gegner unterschiedlicher gar nicht sein: Während heute der Tabellenführer SV Raisting auf die Rieser wartet, empfängt der TSV am Montag zum Nachholspiel den Tabellenletzten FC Königsbrunn. Beide Spiele beginnen um 15 Uhr.

Schüler: „Die Ziele etwas herunterschrauben“

„Wir hatten uns in Mindelheim viel vorgenommen. Das hat man auch in der ersten Halbzeit gesehen, als wir die bessere Mannschaft waren. Doch individuelle Fehler haben uns innerhalb von zehn Minuten zurückgeworfen. Nach zwei Niederlagen in Folge müssen wir wohl die Ziele etwas herunterschrauben“, meint TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler. Nervöses Abspiel, Druck vom Gegner, schlampige Ballannahme, Ball beim Gegner – das war der TSV Nördlingen beim Auftritt in der zweiten Halbzeit.

 

Das Ziel für das Osterwochenende sind drei Punkte, also ein Sieg, egal gegen wen. Das Siegen dürfte gegen den FC Königsbrunn leichter fallen, denn die Raistinger sind nicht nur Tabellenerster, sie haben auch eine ausgesprochen gute Heimbilanz vorzuweisen: Von elf Heimspielen wurden neun gewonnen und nur gegen den FC Gerolfing verloren. Dabei erzielten die Oberbayern 33 Heimtore erzielt und ließen nur neun Gegentreffer zu. Die Mannschaft aus dem Landkreis Weilheim-Schongau, deren Gemeinde gerade mal 2200 Einwohner zählt, ist in das Jahr 2013 gut gestartet: Dem 1:0-Sieg in Königsbrunn folgten ein 2:0-Erfolg gegen die SpVgg Kaufbeuren und vergangene Woche ein 2:2 beim FC Memmingen II. Dabei verletzte sich Kapitän und Abwehrchef Marcus Widmann gegen Kaufbeuren schwer. Bei dem 30-Jährigen waren Innenband und Kreuzband gerissen, zudem wurde der Meniskus in Mitleidenschaft gezogen. Die Raistinger haben mit Ludwig Huber den Liga-Torjäger schlechthin in ihren Reihen. 28 Tore hat Huber bereits erzielt. Da machen sich die fünf Saisontore von Georg Reich und Simon Nutzinger eher bescheiden aus. „Mit dem TSV Nördlingen kommt eine der spielstärksten Mannschaften der Liga nach Raisting und trotz der hohen Niederlage am vergangenen Wochenende in Mindelheim werden wir die Nördlinger mit Sicherheit nicht unterschätzen“, so der Ausblick von Trainer Färber. Als Beweis Nördlinger Stärke dient das Hinspiel, als der SVR nicht seinen besten Tag erwischte und gegen eine bärenstarke Nördlinger Elf verdient mit 0:3 den Kürzeren zog. Das Ziel des SVR ist klar formuliert; Mit einem weiteren Heimdreier will man die Spitzenposition in der Tabelle verteidigen.

Den Blick auf die Tabelle tunlichst vermeiden

Zum Heimspiel am Ostermontag: Es ist eines jener Spiele, wo man tunlichst den Blick auf die Tabelle vermeiden sollte, denn die Gäste sind nicht nur das Schlusslicht der Landesliga, sondern mit gerade mal elf Punkten eigentlich nicht mehr zu retten, da der Abstand auf die Relegationsränge bereits 13 Zähler beträgt. Erst drei Siege und zwei Remis stehen zu Buche, weniger als erst 18 Tore hat niemand geschossen und mehr als 53 Gegentore hat nur der VfB Durach kassiert. Der letzte Sieg (1:0 in Ottobeuren) datiert vom 9. September 2012, danach folgten 13 sieglose Partien. Dabei schienen die Brunnenstädter für die Frühjahrsrunde gerüstet zu sein, denn in der Vorbereitung gewannen sie gegen den Bezirksliga-Spitzenreiter SC Bubesheim hoch mit 8:2 und einen Tag später gegen die DJK Lechhausen (ebenfalls Bezirksliga) 1:0. Doch trotz dreier Heimspiele in Folge blieben die Schützlinge von Trainer Dietmar Fuhrmann ohne Punkt und ohne Tor, wenngleich die Niederlagen gegen Raisting, Memmingen II und zuletzt Manching knapp waren.

Das Hinspiel ging mit 3:1 an die Rieser, die auch in der zurückliegenden Woche fast nur auf der Tartanbahn trainieren konnten. „Eine optimale Vorbereitung schaut anders aus. Torschusstraining, Überzahl- und Unterzahlspiele, Umschaltspiele – das alles kann man nur auf einem großen Platz trainieren“, meint Trainer Karl-Heinz Schüler, der hofft, wieder auf Nico Oefele zurückgreifen zu können. Auch Torwart Martin Müller hat sich wieder gesund gemeldet und ist dabei. Fraglich sind die Einsätze von Stefan Raab und Leonid Bagrov, die beide mit muskulären Problemen zu kämpfen haben. Mit Sicherheit wird Marcel Dammer fehlen, der sich bei seinem Einsatz in der zweiten Mannschaft am vergangenen Sonntag verletzte.

Zum Klassenerhalt ist ein kleines Fußballwunder notwendig

Gästetrainer Fuhrmann sieht die Chancen auf den Klassenerhalt realistisch: „Wir haben eine minimale Restchance, aber der Abstand ist schon extrem groß. 13 Punkte sind ganz schwer aufzuholen. Im Fußball ist zwar alles möglich, aber es ist schon ein kleines Fußballwunder nötig, damit wir den Klassenerhalt doch noch schaffen. Wir müssten jetzt eine Serie hinlegen, aber das wird mehr als schwer. Die Rückrunde ist eine Charakterfrage und wir müssen die Saison so gut wie möglich zu Ende spielen.“ Und Ralph Hufschmied, der neue Vorsitzende des FC Königsbrunn, meint: „Der Abstieg wäre zwar schlimm, aber kein Weltuntergang. Dann müssen wir eben wieder neu aufbauen, vor allem mit eigenen Kräften. Die Landesliga sollte schon unsere Heimat sein.“

Nördlingens Trainer Schüler warnt vor einem Selbstläufer: „Die Sicherheit, die wir gegen Ende der Herbstrunde hatten, haben wir momentan nicht. Da hilft am besten ein Erfolgserlebnis.“

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